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Tagungsteilnehmer, jeweils v.l.n.r., oben: Prof. Dr. Alberto Melloni, Prof. Dr. Thomas Brechenmacher, PD. Dr. Andreas Gottsmann, darunter, v.l.n.r.: Dr. Christian Kuchler, Prof. Dr. Árpád von Klimó, Prof. Dr. Winfried Becker, Dipl.Theol. Florian Heinritzi, darunter: Jörg Zedler M.A., Prof. Dr. Franz Xaver Bischof, Prof. Dr. Hans-Michael Körner, PD Dr. Klaus Unterburger, unten: Prof. Dr. Emilia Hrabovec, Dr. Marie-Emmanuelle Reytier. Es fehlen: Prof. Dr. Stefan Samerski, Prof. Dr. Martin Schulze Wessel

„Countries […] if they cannot have God on their side, at least would like to have the Pope there“, urteilte Stewart Stehlin über die Zeit der Pontifikate Benedikts XV. und Pius’ XI. (Stewart A. Stehlin: Weimar and the Vatican; Princeton 1983, S. VIIf.)

Die Ansicht, dass der Heilige Stuhl erst mit dem Ersten Weltkrieg maßgeblich an politischer Bedeutung gewann, ist weit verbreitet. Doch welche Rolle spielte er in den politischen Überlegungen der Mächte vor der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“? Waren seine eigenen Vorstellungen von religiösen oder von politischen Überlegungen geleitet? Waren diese beiden Dimensionen überhaupt zu trennen? Und wie äußerte sich seine politische Macht in der europäischen Zwischenkriegszeit?

Das Kolloquium ging der Rolle des Heiligen Stuhls in den internationalen Beziehungen zwischen 1870 und 1939 nach. Es fragte nach den Zielsetzungen einzelner Staaten genauso wie nach denen der Kurie. Anhand ausgewählter Probleme wurden der Öffentlichkeit neueste Forschungsergebnisse präsentiert, die z.T. auf der Verfügbarkeit der vatikanischen Akten für den gesamten Pontifikat von Pius XI. seit Herbst 2006 beruhen. So entwickelte sich das Bild eines Akteurs, der wie kein anderer im Zentrum der internationalen Beziehungen stand und damit auch die jeweilige Politik der einzelnen Staaten nachhaltig beeinflusste.

Der Tagungsband wurde im Jahr 2010 als Band 2 der Reihe „Spreti Studien“ im Münchner Utz-Verlag vorgelegt.

Verlagsinformation zum Tagungsband